Rückblick auf das Jahr 2024

Januar bis Juni

Von Anja Vollmar

Januar:

Wie auch im letzten Jahr haben wir 11.600,00 € für Schuluniformen und Schulmaterial ausgeben, um alleine im Januar ca. Tausend der ärmsten Kinder in Otjiwarongo zu versorgen.
Die Schulen wurden ebenfalls erneut mit 1.500,00 € unterstützt.

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Außerdem kommen neue Studenten hinzu:

Zum Beispiel Thomas, er kommt aus wirklich armen Verhältnissen. Es ist ein Wunder, das er unter diesen Bedingungen die Schule so erfolgreich geschafft hat. Er wurde schon von Klasse 8-12 von unserem Verein mit Schulmaterial und Uniformen unterstützt. Gerne nehmen wir ihn in unser Studentenprogramm auf. Er erhält eine Förderung von NSFAF (ein Förderprogramm von Namibia), die die Studiengebühren und Unterkunft finanzieren. Wir helfen mit der Anmeldegebühr und den monatlichen Lebensunterhaltskosten. Das sind insgesamt 500,00 € pro Jahr.

Vatirisa ist in ihrem letzten Studienjahr. Sie meldet sich im August, weil sie für die letzten 4 Monate die Unterkunft nicht zahlen kann. Ihre Mutter hat alle Ziegen verkauft, um ihr die letzten Jahre zu helfen und nun ist das Geld aufgebraucht. Natürlich helfen wir ihr, damit sie ihr Studium beenden kann. Sie bekommt insgesamt 385,00 €

Libertina ist fast in der gleichen Situation wie Vatrisa. Auch sie ist im letzten Jahr ihres Studiums. Wir unterstützen sie ab Mai mit der Finanzierung der Lebensunterhaltskosten und Unterkunft von insgesamt 970,00 € für 2024.

Tjinouhona hat ihr Studium als Grundschullehrerin begonnen. Sie bittet ab September um Hilfe für Lebensunterhalt und Fahrtkosten. Für dieses Jahr sind es 125,00 € und ab nächstem Jahr rund 500,00 € / Jahr.

Venokana hat ihr Level 3 in „Hospitality and Tourism“ erfolgreich abgeschlossen. Sie möchte gerne noch einen 3-monatigen Deutschkurs belegen, wobei wir sie gerne finanziell unterstützen.

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Februar:

Hier erhalten wir die sehr traurige Nachricht, das zwei ''unserer'' Milchmäuse, die schwerst unterernährt und krank waren, trotz unserer Aufbaunahrung an den Folgen ihrer Erkrankung verstorben sind.

Wir lassen uns nicht unterkriegen und nehmen Luise ins Milchprogramm auf. Sie ist 1 Jahr jung, winzig und ebenfalls fast verhungert. Sie bekommt Aufbau-Milch und muss regelmäßig ins Krankenhaus zur Kontrolle.

März:

Im März kommt vom Ministry of Health ein Senior Social Worker mit einer Mutter von 9 Kindern in Petras Büro und bittet um Hilfe für die Familie. Die 9 Kinder sind 3 Monate bis 16 Jahre alt. Die Frau hat jetzt die 3-Jahres-Verhütung, deshalb werden wir helfen. Sie und die Kinder wohnen zusammen mit ihrer Schwester und deren zwei Kindern. Das Zuhause ist furchtbar und es gibt nichts zu Essen. Wir nehmen sie ins Porridge-Programm auf, außerdem bekommen die schulpflichtigen Kinder Schulmaterial und Uniform.

Mitte März kommt eine Frau in Petras Büro. Sie hat einen San-Jungen als Baby aufgenommen. Er ist jetzt 13 Jahre alt, verhaltensauffällig und kann kaum seinen Namen sagen. Der Junge könnte einen Platz in der Schule für beeinträchtige Kinder bekommen. Da diese aber N$ 1.000,00 pro Monat kostet, fragt die Frau um Hilfe, da sie das nicht schaffen kann. Wir übernehmen die kompletten Schulgebühren.

Jakub, ein Junge mit Beeinträchtigung (Wasserkopf und offener Rücken) geht sehr gerne zur Schule. Die Mutter geht dreimal täglich zur Schule, um ihm die Windeln zu wechseln. Er braucht insgesamt 8 Stück am Tag. Die Windeln sind teurer geworden und die Mutter fragt, ob wir helfen können. Sonst haben wir N$ 400,00 pro Monat gegeben, nun bekommen sie N$ 600,00.

Sarah ist mit ihren beiden Jungs bei uns im Lebensmittelprogramm und bekommt jetzt zusätzlich Paraffin zum Kochen. Holz für das Feuer ist immer schwieriger zu finden und immer gefährlicher zu sammeln! Die Jungs sind dafür manchmal einen ganzen Tag unterwegs und fehlen dann in der Schule. Sarah ist schwer Herzkrank.

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April:

Im April unterstützen wir eine Familie, deren Behausung durch einen Sturm völlig zerstört wurde. Auch dieses Jahr helfen wir wieder einigen Familien, deren Hütte durch Feuer vernichtet wurde, mit Material, wie Wellblech und Pfeilern, sowie Kleidung aus unserem Fundus...

Mai:

Wie im letzten Jahr sind mein Mann Thomas und ich wieder vor Ort und kaufen Lebensmittel und Hygieneartikel in Massen ein.

Das südliche Afrika ist durch das anhaltende El Nino Phänomen von der schlimmsten Dürrekatastrophe seit Jahrzehnten betroffen. Mosambik, Botswana, Angola, Simbabwe, Sambia, Malawi und Südafrika haben schon den Notstand ausgerufen, jetzt folgt auch Namibia. Es ist sehr dramatisch, da man diesmal keine Lebensmittel oder Futter beim Nachbarland kaufen kann.
Um die 58 Millionen Menschen sind von der Dürre und damit von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. So ist es verständlich, dass immer mehr Menschen auch bei uns um Hilfe und Lebensmittel bitten. Wir tun unser Möglichstes …