Rückblick auf das Jahr 2021

Juli bis Dezember

Von Anja Vollmar

Juli:

Im Nordwesten des Landes hatte es im vierten Jahr in Folge wieder nicht geregnet. Da sich Mensch und Tier weiterhin in akuter Gefahr befanden zu verdursten, schickte die Regierung LKW mit Wassertanks in die Region.

Unsere Milchmäuse versorgen wir natürlich auch weiter. Und wie immer ist das Budget auch dieses Mal zu niedrig, da wir oft Zwillinge zu versorgen haben, deren Mütter nicht mehr stillen können oder dürfen. Das Milchpulver ist leider auch um einiges teurer geworden, so stocken wir dort finanziell, DANK IHRER SPENDE, nochmal kräftig auf.

Viele Studenten und Schüler der weiterführenden Schulen kommen zu Petra ins Büro und erzählen, dass sie oft mehrere Tage an Homeschooling/Zoomklassen verpassen, weil sie keinen Zugang zum Internet haben. Manchmal könnten sie sich ein Smartphone leihen, aber ihnen fehlte das Geld um Mobile Daten (in Namibia SuperAweh N$ 65,00= 3,70 € pro Woche) zu laden. Da sie durch diese Fehlzeiten eventuell ihr Schul-/Studienziel nicht erreichen, haben wir beschlossen auch dort zu helfen.

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Mitte des Jahres kam Margret zu Petra. Sie ist alleinerziehende Mutter von 4 Kindern. Bei Kiana, ihrer 6jährigen Tochter ist Blutkrebs diagnostiziert worden. Jetzt soll sie mit ihr nach Windhoek zur Behandlung. Petra gibt ihr Hygieneartikel, Decken, Spielsachen und einen Koffer.
Außerdem bezahlen wir die Transportkosten. In Windhoek machen die Ärzte der Mutter wenig Hoffnung, wenn Kiana keine Knochenmarkstransfusion bekommt. Dafür sollen die Geschwister getestet werden. Auch hier bezahlen wir das Taxi und beteiligen uns an den Laborkosten. Leider gibt es nur eine 50% Übereinstimmung. Das ist zu wenig.
Da es Kiana immer schlechter geht, soll sie nach Südafrika in ein Krankenhaus gebracht werden, speziell für Kinder mit Krebserkrankungen. Dort wird auch weltweit nach einem passenden Knochenmarkspender gesucht. Da Kiana schon so geschwächt ist, muss zwischen den Chemobehandlungen immer eine Pause von mindestens 2 Wochen gemacht werden. Eine Therapie musste abgebrochen werden, weil sie 40 Grad Fieber hatte. Bevor sie nicht die dritte Chemo bekommen hat, kann auch keine Transfusion erfolgen. Zwei hat sie jetzt geschafft. Die Pausen zwischen den Chemos verbringen die zwei immer in einem Kinderkrebshaus. Leider ist dieses über Weihnachten wegen Renovierung geschlossen. Nun musste Margret, die zu allem auch noch positiv auf Corona getestet wurde, eine Bleibe für sich und Kiana finden. Sie hat zum Glück ein Zimmer bei einer älteren Dame bekommen und wir übernehmen die Miet- und Verpflegungskosten.
Leider übersteigen die gesamten Kosten für Transport, Miete, Labor u.s.w. bei weitem unser Budget, welches wir zur Verfügung haben. Wer also gerne die kleine Kiana unterstützen möchte, der spende bitte an unseren Verein mit dem Betreff: Medizinische Versorgung. VIELEN DANK vorab!

Ich will helfen!
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Die Behandlung ist von der Klinik mit N$ 2.366.378,00 veranschlagt. Davon muss Margret N$ 657.950,15 abstottern. Zusätzlich kommen noch die Laborkosten zur Testung der zwei Geschwister in Höhe von N$ 10.442,00 dazu sowie die Verpflegungs- und Aufenthaltskosten in Pretoria in Höhe von ca. N$ 10.000,00. Der Wechselkurs liegt momentan bei 1,00 € zu N$ 17,80

August:

Im Jahresbericht von 2020 habe ich von einem 2-jährigen Mädchen erzählt, das schlimme Verbrennungen erlitten hat. Ihr geht es besser, aber die Narben haben große Wülste gebildet. Sie musste nochmal operiert werden. Sie hatte Glück, das gerade ein darauf spezialisiertes Ärzteteam in Otjiwarongo war und diese Operation durchführen konnte. Leider konnten nicht alle Geschwulste auf diese Art entfernt werden. Die verbleibenden sollen mit Spritzen behandelt werden. Das ist alles furchbar schmerzhaft und die Kleine ist sehr lethargisch, isst kaum und wird immer dünner. Wir hoffen und wünschen, dass es ihr bald besser geht!

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September:

Im September ist auch das Budget für Lebensmittel aufgebraucht, sodass wir hier auch aufstocken müssen. Es kommen immer mehr Familien, die weder Geld für Nahrung noch Wasser haben …

Dezember:

Zum Ende des Jahres steigt wieder ein Einkaufsmarathon. Da die Schulen Anfang Dezember schließen, bekommen die Familien die Notversorgungs-Porridge- und Lebensmittelpakete für 2 Monate. Der Kühlschrank, die Küche und der private Anhänger von Petra und Marion quillen über …
Dazu noch im Wohnzimmer 350 liebevoll gepackte Tüten für die Weihnachtsfeiern. (Siehe auch > „Aktuelles“)

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Marions Kühlschrank

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Marions Küche

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Marions Wohnzimmer

Ein ganz ganz fettes Dankeschön und unseren größten Respekt für ihren unermüdlichen Einsatz für unseren Verein gehen an unsere liebe Petra und die liebe Marion!
Die Arbeit hat sich durch Corona und die damit verbundene Armut der Bevölkerung vervielfacht.
Zudem können sie oft nur über einen Hindernissparkur aus Meismehl, Zucker und Öl ihr zumindest „vereinskramfreies“ Schlafzimmer erreichen. Auch Marions Kühlschrank wurde von uns beschlagnahmt und mit Gemüse und Obst für unsere Lebensmittelpakete bestückt. Von dem Anhänger, der dauernd voller Maismehlsäcke ist, ganz zu schweigen …

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Der alte Kombi von Petra gibt „Dank“ unserer schweren Fracht aus hunderten 10 kg Säcken Maismehl und dem zu ziehenden, ebenfalls voll beladenen, Hänger langsam den Geist auf. Da nur so die Versorgung gewährleistet ist, bitten wir auch hier um Geldspenden. DANKE!

Wir hoffen, dass wir dieses Jahr nochmal ein Benefizevent veranstalten können.
Falls es möglich sein sollte, geben wir Euch den Termin rechtzeitig durch.

Wir wünschen allen ein gutes und gesundes Jahr 2022!

Herzliche Grüße, Anja Vollmar

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