Rückblick auf das Jahr 2017

September bis Dezember

Von Anja Vollmar
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Das sind Bilder von der Weihnachtsfeier Ende November 2017 im Multi Purpose Help Center. Jedes Kind erhält ein schön gebasteltes und gefülltes Päckchen von Petra.

September:

Pastor John kam im September zu Petra. Er hatte ein 9 Monate altes Baby dabei, welches nur 3.200g wog! Die Mutter konnte es nur mit einer Brust stillen. Wenn es vor Hunger zu doll schrie, bekam es noch etwas Zuckerwasser … Sie ist jetzt im Milchmäuse-Programm. Die zweite Tochter (8 Jahre) ist seit diesem Jahr in der Schule. Ihr konnten wir mit Schuluniform und Schulmaterial helfen. Der Vater des Babys hat jetzt einen Job als Security bekommen und verdient N$ 1.200,00 pro Monat. Das sind umgerechnet nur € 80,00! Daher bekommen sie weiterhin das Milchpulver von uns. Eine Packung Milchpulver kostet in Namibia N$ 190,00 und reicht für ca. 2 Wochen. Die Mutter hat vor Freude geweint.

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Oktober:

Im Oktober wurde Petra um Hilfe für eine Familie gebeten, die auf der Müllkippe lebt.
Da das nicht erlaubt ist, sollten sie dort weg. Sie lebten jedoch schon 2 Jahre dort, ohne Strom und ohne Wasseranschluss und wussten nicht wohin … Sie kamen aus dem Norden, dort gab es wegen der langanhaltenden Dürre nichts zu essen und so dachten sie in der Nähe der Stadt wäre es besser. Doch auch hier gab es keine Arbeit und es blieb ihnen nur das Leben auf der Müllkippe. Die Kinder kennen nichts außer Sand und Müll. Die Familie hatte einen alten Farbeimer als Wasserbehälter, gekocht wurde in einer alten Konservendose. Zusammen mit Hon Neumbo, dem Councillor von Otjiwarongo, haben wir versucht, der Familie zu helfen. Petra hat 2x die Woche Porridge und Wasser in Kanistern gebracht. Hon Neumbo hat sich darum gekümmert, dass sie noch so lange bleiben konnten, bis ein besserer Platz für sie gefunden wurde.
Vor lauter Angst, dass sie dort vielleicht vertrieben werden würden, haben bei der Frau die Wehen eingesetzt. Zum Glück geht es dem Baby gut. Sein Name heißt übersetzt:
„Weiße Frau die Wasser bringt“. Petra war sehr gerührt, hat sich aber innerlich gefragt, ob das wirklich ein schöner Name für das Kind ist … ;-)

November:

Da das Geschäft PEP günstigen Schulbedarf hat, hat Petra im November angefangen uns einen schönen Vorrat für Januar zu kaufen. Die Einkaufsquittungen ähneln von der Länge her eher einer Tapete!

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Ramona, der wir eine Lehre zur Schreinerin beim Cosdec Centre in Otjiwarongo finanzieren, macht ihre Sache richtig gut, hat sehr gute Noten und es macht ihr richtig Spaß!

Ende November fangen die Weihnachtsferien an und da manche Kinder zu Verwandten auf die Farm gehen, werden schon kleine Weihnachtsfeiern abgehalten.

Eine Reisegruppe, die dieses Jahr Namibia besucht und sich auch ein Bild von unseren Projekten gemacht hat, hat für die Weihnachtsfeiern die stolze Summe von insgesamt € 1000,00 gespendet. VIELEN DANK!

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Petra war auf 4 Weihnachtsfeiern mit insgesamt 310 Kindern. Jedes Kind bekam eine selbstgemachte Weihnachtstüte, mit Süßigkeiten, Spielzeug, etwas für die Schule …
Dazu wurde natürlich auch ein dickes Stück Kuchen und Getränke gereicht, die Kinder haben gesungen und etwas aufgeführt.
Das ist das Einzige was diese Kinder für Weihnachten bekommen, zu Hause gibt es nicht genug zu essen und selbst Wasser ist nicht genug da. So sind diese Weihnachtsfeiern immer etwas ganz ganz Besonderes.

Im Moment steigt unsere Zahl des Notversorgungs-Porridge-Programms (pro Familie gibt es einen 10kg Sack Maismehl, 2 kg Zucker und 1 Liter Öl pro Monat) und der Milchmäuse enorm an.
Liebevoll von uns Milchmäuse genannt werden Babys, deren Mutter verstorben ist oder deren Mutter aufgrund von Krankheit nicht mehr stillen kann und/oder darf (meist an Tuberkulose oder weil sie HIV-Positiv sind und daher nicht länger wie 3 bis max. 6 Monate stillen dürfen).
Daher kaufen wir vor Ort Milchpulver und Babynahrung und verteilen diese, nach Abklärung der Bedürftigkeit, an die Mütter oder Tanten.

Drei kleine Milchmäuse haben wir im November noch dazu genommen. Eins der Babys hat man mehr tot als lebendig alleine in einer Hütte gefunden und die anderen zwei sind ein Zwillingspäärchen. Der Mutter hat man beide Brüste wegen Krebs amputieren müssen …
Allein für Milchpulver brauchen wir pro Jahr ca. € 6.000,00.

Gerne möchten wir in dem Rahmen der letzten Jahre weiter helfen:
mit Schuluniformen, Schulmaterial, Studienhilfen, Notversorgungs- und Lebensmittel-Programmen, Milchpulver und Babynahrung, spontane Hilfe in Krisensituationen (z.B. abgebranntes Haus), Unterstützung der Hostels + Schulen, Nachhilfe für besonders schwache Schüler, uvm …

Dafür brauchen wir weiterhin Ihre Unterstützung!

Ein ganz dickes Dankeschön geht an:

  • die BWLC Steuerberatungsgesellschaft, die anlässlich ihres 40jährigen Firmenjubiläums Spenden in Höhe von insgesamt € 5.000,00 für unseren Verein gesammelt hat
  • die Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg für die tolle Spende über € 3.500,00
  • und an Geburtstagskinder, die gerundet und auf Geschenke zugunsten unseres Vereins verzichtet haben. SUPER!
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Wir wünschen Ihnen ALLEN eine schöne Weihnachtszeit und ein gesundes, friedvolles Jahr 2018

Herzliche Grüße
Anja Vollmar
2.te Vorsitzende