Rückblick auf das Jahr 2017

Mai bis August

Von Anja Vollmar
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Juni:

Im Juni haben wir im Rahmen einer privaten Urlaubsreise mit meiner Schwester, Claudia Vollmar-Kinnart, ihrem Mann Jürgen Kinnart und ihrer Schwägerin Karin Kinnart unser Gemüseprojekt, das wir letztes Jahr mitfinanziert haben, besucht. Dieser Garten wird von einer Gruppe HIV-positiver Familien bewirtschaftet. So haben die Familien eine ordentliche Grundlage an Nahrungsmitteln zur Verfügung. Wie man sehen kann, wächst es erfolgreich.

Zudem haben wir eine sehr arme Familie besucht, bei der die Mutter sehr krank ist und während dieser Zeit im Krankenhaus lag. Die Familie hatte weder genug Lebensmittel noch Schlafplätze, da der Vater nicht arbeiten gehen konnte.

Sehr zur Freude aller hatten wir Lebensmittel, Matratzen und natürlich ein paar Lollys dabei.

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Dem Sion Hostel, in dem ca. 80 Kinder leben, fehlte es auch an Grundnahrungsmitteln wie Porrige, Nudeln, Zucker und Öl. Deshalb haben wir auch dort mit Lebensmitteln geholfen.
Und natürlich gab es ein paar Bälle zum Spielen.

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Wir haben einer Familie einen Besuch abgestattet, der wir ein neues Wellblech-Heim finanziert haben, weil die alte Unterkunft in unseren Augen nicht menschenwürdig war. Wobei so ein Leben in diesen Wellblechhütten für uns ebenfalls sehr erschütternd ist.
Die Familie war sehr dankbar, wir haben sie jedoch aus Respekt nicht mit auf die Fotos genommen.

Juli:

Im Juli haben wir uns große Sorgen um die 6 Kinder einer Familie gemacht, die schon länger in unserem Porridge-Programm sind. Leider sind auch hier die Eltern schwerst alkoholabhängig, dafür haben sie sogar Teile des Porridges verkauft und so hatten die Kinder weniger zu Essen. Die zwei größeren Mädchen, die regelmäßig zu Petra ins Büro kommen, konnte Petra inzwischen im Hostel der Spes Bona Schule unterbringen. Zwei der kleineren Mädchen – bei ihnen lag der Verdacht von Missbrauch durch einen Nachbarn vor – konnte Petra im Sion Hostel unterbringen. Auch sie sind sehr glücklich dort. Es gibt jedoch noch zwei kleine Jungs: einen Fünfjährigen, für ihn sucht Petra einen Kindergartenplatz, damit er wenigstens tagsüber nicht zu Hause ist und einen Sechsjährigen. Er soll nach Möglichkeit im Januar zur Schule gehen und ebenfalls im Sion Hostel untergebracht werden. Das wird für Petra allerdings nicht einfach, da er kein Geburtszertifikat hat, welches Voraussetzung für die Einschulung ist.

Das Multi Purpose Help Centre bekommt weiterhin Porridge und Lebensmittel.

Wir suchen dringend einen neuen Sponsor für diese tolle Einrichtung, in der ca. 65 Kinder zwei Mahlzeiten am Tag erhalten, ihnen wird bei den Hausaufgaben geholfen und sie können dort Schulmaterial und Schuluniformen bekommen.
Das Center braucht im Jahr ca. € 20.000,00. Diese Summe ist für unseren „kleinen“ Verein leider nicht stemmbar, da diese fast unser komplettes Jahresbudget umfasst.
Wenn jemand eine Idee hat (z.B. eine Stiftung oder eine andere Organisation) die hier helfen kann, der gebe mir bitte Bescheid. So könnten wir das MPHCentre vor der Schließung bewahren.

August:

Im August kamen viele „unserer“ Kinder zu Petra ins Büro und sagten, dass sie für das letzte Term in der Schule eine Schulgebühr (z.B. Paresis School N$ 200, Donatus School N$ 250 und Karundu Junior School N$ 100 + 1x Kopierpapier) bezahlen müssten.
Die Schulgebühr ist vor ca. 2 Jahren abgeschafft worden, doch leider reichen die staatlichen Gelder für den laufenden Schulbetrieb nicht aus. An vielen Schulen fehlt es an Büchern (sechs Kinder teilen sich 1 Buch!) und Kopierpapier. Oft ist kein Geld für Wasser (u.a. für die Toiletten) und für Strom da. Wie soll man unter solchen Umständen ordentlich unterrichten? Deshalb versuchen wir die Schulen so gut es geht zu unterstützen.