Jahresrückblick 2016

Januar bis April

Von Anja Vollmar
Foto
Foto

Neue Schuluniformen für 2016

Januar:

Auch dieses Jahr startete ich am 08. Januar, dieses Mal für 3 Wochen (zwei waren einfach zu knapp – natürlich auf eigene Kosten) wieder Richtung Otjiwarongo um dort vor Ort Petra Schauenburg bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Wie schon 2015 kamen viele Kinder nach den großen Sommerferien zum Schuljahresbeginn und brauchten neue Schuluniformen, Schulmaterial, Hostelgebühren, Hygieneartikel und ggf. Lebensmittel.

Alle Schuluniformen und das Schulmaterial wurden von uns dort gekauft, anschließend den Kindern übergeben und anprobiert.
Wir haben alleine im Januar N$ 100.000,00 (umgerechnet ca. € 6.500,00) für Schulmaterial und Schuluniformen ausgegeben.

Es waren ca. 1.000 Kinder da, viel mehr als im Vorjahr, was darauf zurückzuführen ist, dass durch die seit 3 Jahren anhaltende Dürre die Leute Landflucht begehen und auf ein besseres Leben in der Stadt hoffen. Leider gibt es auch dort keine Arbeit. Sie wohnen in einfachsten Behausungen, oft ohne Strom, Wasser und sanitären Einrichtungen.

Die Lebensmittel sind durch die anhaltende Dürre (Importware) fast um das doppelte teurer geworden.
Haben wir im Vorjahr für unserer Notversorgungs-Porrige-Programm noch N$ 49,95 für einen 10kg Sack Maismehl bezahlt, kostet er jetzt N$ 98,00!
Das führt leider zu immer mehr hungernden Kindern/Familien.

Da die Schulgebühren seit 2015 auch für die weiterführenden Schulen abgeschafft wurden, benötigen manche Schulen, die mehr als die Standardausbildung ermöglichen, für Extra-/Förderklassen, Computerklassen, Fremdsprachen etc. eine zusätzliche Spende der Eltern, um den gehobenen Standard halten zu können. Darum unterstützen wir dort Kinder, deren Eltern/Verwandten sich diese zusätzlichen Kosten in Höhe von N$ 500,00 pro Jahr (ca. € 35,00) nicht leisten können.

Maaki, das älteste Mädchen aus Aquillas Familie (siehe Bericht 2015) hat Klasse 12 in 2 Fächern leider nicht geschafft und geht nun zu NamCol, um diese nachzuholen.
Da sie aber sonst eine sehr gute Schülerin und uns sehr dankbar für die Unterstützung ist, gibt sie jetzt zwei von „unseren“ Kindern Nachhilfe im Lesen, Schreiben und Rechnen. Dafür bekommt sie N$ 20,00/pro Stunde (ca. € 1,50).
Es gibt ihr ein unheimlich tolles Gefühl, selber etwas verdienen zu können und macht ihr und den Kindern viel Spaß. Beide Mädels haben sich sehr verbessert.

Februar:

Im Februar hat Frau Schauenburg Jolanda, ein 12 jähriges Mädchen, eingeschult.

Da die Eltern von Jolanda sehr arm sind und sich keine Schuluniform leisten können, ging sie, wie viele andere Kinder auch, nicht in die Schule. Die Scham ist einfach zu groß, sofort als einer der ärmsten von den Armen erkannt zu werden …
Sie startet in Klasse 2 und kommt dank Makkis Nachhilfe prima mit.
Da Jolanda von ihrem Bruder dermaßen geschlagen wurde, das sie nun auf einem Ohr nichts mehr hören kann, war Frau Schauenburg nicht nur mit ihr beim Arzt, sondern hat ihr einen Platz im Karundu Hostel besorgt. Sie teilt sich jetzt ein Bett mit einem anderen Mädchen. Leider hatte das Bett, wie so oft, keine Matratze. Wir haben eine knallrote für die zwei besorgt und sie waren ganz stolz und glücklich! Es wäre schön, wenn wir für Jolanda Pateneltern finden könnten …

Ebenfalls im Februar haben wir unser Notversorgungs-Porrige-Programm von 30 auf 35 Familien erweitert. Diese monatliche Versorgung mit 1 x 10kg Maismehl, 1 Liter Öl, 2kg Zucker und N$ 50 für Wasser ist für die Familien leider oft die einzige Nahrung, die sie haben.
Dazu gehört auch Wilma, ein Mädchen aus einer sehr armen Familie.
Die Oma von Wilma geht immer früh morgens auf die Müllkippe und sucht dort nach Knochen und anderen noch essbaren Sachen!
Auch Deon, ein ehem. Joy-Center Kind, das keine nahen Verwandten mehr hat und deshalb mal hier und mal dort schlafen muss (er geht auf die Rogate Schule, die leider auch kein Hostel/Schulheim hat) bekommt jetzt Wasser und Porrige.

März:

Am 13. März fand unsere Benefizveranstaltung im wunderschönen Margarethenhof im Siebengebirge statt. Diese tolle Location wurde dem Verein kostenfrei zur Verfügung gestellt! Es gab wunderschöne Eindrücke über das Reiseland Namibia, vorgestellt durch Herrn Helmut Gries, der dieses Land schon über 35mal bereist hat.

Wir hielten einen mit vielen Bildern bestückten Vortrag zu unserem Verein, der Sophienhof bereitete ein afrikanisches Buffet und auch die guten südafrikanischen Weine wurden verkostet. Rundherum eine super Veranstaltung und es kamen Spenden im Gesamtbetrag von € 3.710,00 zusammen!
(Bericht nachzulesen auf der Homepage unter Aktuelles)

April:

Im April ging es Maria, der Mutter von Lorenzia und Mischa etwas besser, ihre Medikamente für die HIV-Behandlung zeigen langsam wieder Wirkung. Leider geht es Lorenzia jetzt sehr schlecht, ihre Tuberkulose hat sich verschlimmert und sie muss jetzt erneut für 2 Jahre Penicillin nehmen.
Der Arzt hat viel Obst und Gemüse verordnet, so erweitern wir unser Lebensmittel-Paket. Maria hat geweint, weil sie schon wieder umziehen muss, dort wo sie jetzt wohnt, kann sie wieder nicht bleiben.

Wir suchten nach einer Lösung und fanden sie bei Selma.
Auch sie und ihre Familie bekommt von uns Lebensmittel, auch sie hat ein sehr krankes kleines Mädchen. Aber sie hat ein kleines Grundstück, auf dem Maria ihre Hütte aufbauen kann. Dafür erhält Selma von uns eine zusätzliche Unterstützung von monatlich N$ 300,00. Außerdem fanden wir einen Kindergartenplatz für Mischa und Lorenzia nur 5 Gehminuten entfernt. Die zwei lieben den Kindergarten, ich habe sie im Juni auch schon dort besucht.